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Clus­berg

Größe: 30,00 ha   
Land­kreis: Harz  
Co­die­rung: NSG0144___   
Ver­ord­nung:  RVO v. 21.09.1994 (Amtsbl. f. d. Reg.-Bez. Mag­de­burg. - 3(1994)14 v. 15.12.1994)      
Karte - © LVerm­Geo LSA Gen.-Nr.: 10008 (www.lverm­geo.sachsen-​anhalt.de)

Schutz­ziel

Er­hal­tung eines struk­tur­rei­chen Laub­wal­des in einem Ge­biet mit kras­sen Ex­po­si­ti­ons­un­ter­schie­den sowie mit Fels­grup­pen und Ge­röll­hän­gen. 

Lage

Das NSG liegt ca. 8 km süd­öst­lich von Bal­len­stedt. Es um­fasst den Clus­berg (295 m ü. NN), einen sich öst­lich an­schlie­ßen­den Süd­hang sowie einen Tal­ab­schnitt der Schwenne­cke. Das NSG ist Teil des LSG "Harz und Vor­län­der".

 

Geo­lo­gi­sche Be­schaf­fen­heit

Der Un­ter­grund wird von siluri­schen Ton­schie­fern ge­bil­det, in die über­wie­gend Dia­ba­se, aber auch Quar­zi­te und Grau­wa­cken ein­ge­la­gert sind. Der Clus­berg selbst be­steht aus einem Dia­bas­kör­per. Der am Süd­fuß be­find­li­che ehe­ma­li­ge Stein­bruch ist ein be­son­de­rer Geo­top. Auf den Hän­gen haben sich Braunerden und Lehmschutt-​Braunpodsole, im Schwenne­cke­tal Vega und Ve­gagley als Böden ent­wi­ckelt.

Ve­ge­ta­ti­on

Am Süd­ost­hang des Clus­ber­ges ist ein Hainbuchen-​Ulmen-Hangwald (Carpino-​Ulmetum mi­no­ris) mit ein­ge­streu­ten Trau­ben­ei­chen (Quer­cus pe­traea) ent­wi­ckelt. Im Jung­wuchs ist nur die Hain­bu­che (Car­pi­nus be­tu­lus) rei­cher ver­tre­ten.
In der ge­ring de­cken­den Kraut­schicht sie­deln vor­wie­gend Säure-​ und Ver­ha­ge­rungs­zei­ger, wie Schmal­blätt­ri­ge Hain­sim­se (Lu­zu­la albi­da), Hain-​Rispengras (Poa ne­mo­ra­lis), Mai­glöck­chen (Con­val­la­ria ma­ja­lis) oder Schlän­gel­schmie­le (Avenella fle­xuo­sa).

Au­ßer­dem gibt es Arten me­so­tro­pher Stand­or­te, wie z.B. Hain-​Sternmiere (Stel­la­ria ho­los­tea), Gold­nes­sel (La­mi­a­strum ga­le­ob­do­lon) oder Wald-​Reitgras (Ca­la­ma­gros­tis arun­di­nacea).

Als Be­son­der­heit ist die Grüne Nies­wurz (Hel­le­bo­rus vi­ri­dis) an­zu­tref­fen.
Am Süd­west­hang des Clus­ber­ges stockt ein lich­ter, tro­cke­ner Färberginster-​Traubeneichen-Wald (Ge­nis­to tinctoriae-​Quercetum). Els­bee­re (Sor­bus tor­mi­na­lis) und Wald­kie­fer (Pinus syl­vestris), die auch auf der Kuppe stockt, er­gän­zen die nied­ri­ge Baum­schicht. Nur am Un­ter­hang tre­ten Hain­bu­che und Winter-​Linde (Tilia corda­ta) hinzu.
Zu den wär­me­lie­ben­den Arten der Kraut­schicht ge­hö­ren: Ech­ter Schaf­schwin­gel (Fes­tu­ca ovina), Ni­cken­des Leim­kraut (Si­le­ne nutans), Eben­sträu­ßi­ge Mar­ge­ri­te (Tanace­tum co­rym­bo­sum), Färber-​Ginster (Ge­nis­ta tinc­to­ria), Blei­ches Ha­bichts­kraut (Hier­a­ci­um Schmid­tii) und Rund­blätt­ri­ge Glo­cken­blu­me (Cam­pa­nu­la ro­tun­di­fo­lia).

Der Nord­hang wurde vor­wie­gend mit Fich­ten auf­ge­fors­tet. Das Wald­man­tel­ge­büsch (Ligustro-​Prunetum spi­no­sae) be­steht in die­sem Be­reich aus Schle­he .

In einem klei­nen Ab­schnitt des be­wal­de­ten Nord­han­ges süd­lich der Schwenne­cke ist die Rot­bu­che (Fagus syl­va­ti­ca) neben Hain­bu­che stark am Be­stands­auf­bau be­tei­ligt.
In der Kraut­schicht sind Le­ber­blüm­chen (He­pa­ti­ca no­bi­lis), Äh­ri­ge Teu­fels­kral­le (Phy­teu­ma ni­grum) und Mai­glöck­chen (Con­val­la­ria ma­ja­lis) ver­brei­tet.

Wie­sen­be­rei­che nahe der Hang­schul­ter zei­gen auf­ge­lo­cker­ten Be­stands­schluß. Es do­mi­nie­ren xe­ro­phi­le Arten, z.B. Rot-​Straußgras (Agros­tis ca­pil­la­ris), Ech­tes Lab­kraut (Ga­li­um verum), Rund­blätt­ri­ge Glo­cken­blu­me (Cam­pa­nu­la ro­tun­di­fo­lia), Ge­wöhn­li­ches Fer­kel­kraut (Hy­po­choe­ris ra­di­ca­ta) und Klei­nes Ha­bichts­kraut (Hier­a­ci­um pi­lo­sel­la).

Auf be­wei­de­tem me­so­phi­len Grün­land sind Kamm­gras (Cy­nosurus) und Rot-​Klee (Trifo­li­um pra­ten­se) zu fin­den.
Die Streu­obst­wie­se am Ost­rand des NSG ent­hält zu­sätz­lich viele wär­me­lie­ben­de Arten wie Hei­de­nel­ke (Di­an­thus del­to­ides), Klei­ne Pim­pi­nel­le (Pim­pi­nella saxifra­ga), Drei­zahn (Dan­tho­nia de­cum­bens), Zit­ter­gras (Briza media), Klei­ner Wie­sen­knopf (San­gu­i­sor­ba minor) und Gold­ha­fer (Tri­se­tum fla­vescens), der zu den Gebirgs-​Frischwiesen ver­mit­telt.

Das Grün­land im Tal der Schwenne­cke ge­hört zu den nähr­stoff­rei­chen Kohldistel-​Wiesen (Trol­lio europaei-​Cirsietum ole­racei). In Bach­nä­he gehen Wie­sen in Mädesüß-​Sumpfstorchschnabel-Uferstaudenfluren (Fi­li­pen­du­lo ulmariae-​Geranietum pa­lus­tris) über. Im Schat­ten der bach­be­glei­ten­den Schwarz­erlen ge­win­nen Große Brenn­nes­sel (Ur­ti­ca dioi­ca) und Giersch (Urtico-​Aegopodietum po­d­agra­riae) die Ober­hand.

Fauna

Das Ge­biet ge­hört zum Le­bens­raum der Wild­kat­ze (Felis sil­vestris) und der Schlin­g­nat­ter (Co­ro­nella aus­tria­ca).
Be­ob­ach­te­te Fle­der­maus­ar­ten sind Klei­ner Abend­seg­ler (Nycta­lus leis­le­ri), Breit­flü­gel­f­le­der­maus (Ep­te­si­cus se­ro­ti­nus), Brau­nes Lang­ohr (Ple­co­tus au­ri­tus) und Zwerg­fle­der­maus (Pi­pistrel­lus pi­pistrel­lus).

Zu­stand des Ge­bie­tes und Er­hal­tungs­maß­nah­men

Das Ge­biet be­fin­det sich in einem guten Zu­stand. Die im Nord­be­reich sto­cken­den Fich­ten sind durch Bu­chen und Ei­chen zu er­set­zen.