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Das Landesblinden-​ und Ge­hör­lo­sen­geld­ge­setz (LB­liGG)

Die Ge­wäh­rung von Leis­tun­gen nach dem LB­liGG soll Blin­den und Ge­hör­lo­sen im Land Sachsen-​Anhalt er­mög­li­chen, die durch die Blind­heit oder Ge­hör­lo­sig­keit be­ding­ten Mehr­auf­wen­dun­gen aus­zu­glei­chen. 

An­spruchs­be­rech­tigt sind Blin­de, hoch­gra­dig Seh­be­hin­der­te und Ge­hör­lo­se, die ihren Wohn­sitz oder ge­wöhn­li­chen Auf­ent­halt im Land Sachsen-​Anhalt haben (§ 1 Abs. 1 LB­liGG).

Blin­de und Ge­hör­lo­se aus den an­de­ren Staa­ten der Eu­ro­päi­schen Union, den Ver­trags­staa­ten des Ab­kom­mens über den Eu­ro­päi­schen Wirt­schafts­raum und der Schweiz, sowie Ver­trags­be­diens­te­te der Eu­ro­päi­schen Union kön­nen an­spruchs­be­rech­tigt sein, wenn sie unter Ar­ti­kel 11, 12 und 15 der Ver­ord­nung (EG) Nr. 883/2004 des eu­ro­päi­schen Par­la­ments und des Rates zur Ko­or­di­nie­rung der Sys­te­me der so­zia­len Si­cher­heit fal­len. 

Deut­sche, die ihren Wohn­sitz oder ge­wöhn­li­chen Auf­ent­halt ins Aus­land ver­le­gen und kei­ner Be­schäf­ti­gung nach­ge­hen, haben kei­nen An­spruch auf Blin­den­geld ge­gen­über dem Land Sachsen-​Anhalt.

Das Blin­den­geld be­trägt nach § 1 Abs. 4 LB­liGG mit Wir­kung ab 01.07.2024 für Er­wach­se­ne 443,84 Euro und für Min­der­jäh­ri­ge 308,23 Euro mo­nat­lich. Hoch­gra­dig seh­be­hin­der­te und ge­hör­lo­se Men­schen haben ab dem 01.07.2024 An­spruch auf Blinden-​ und Ge­hör­lo­sen­geld in Höhe von mo­nat­lich 64,10 Euro.

Die Höhe des Blinden-​ und Ge­hör­lo­sen­gel­des ver­än­dert sich gemäß § 1 Abs. 4 Satz 3 LB­liGG je­weils zum 01.07. des Jah­res um den von der Bun­des­re­gie­rung für die neuen Bun­des­län­der er­mit­tel­ten Ren­ten­an­pas­sungs­satz in der ge­setz­li­chen Ren­ten­ver­si­che­rung. Im Jahr 2024 be­trägt die­ser An­pas­sungs­satz 4,57 %.

Der Nach­weis über das Vor­lie­gen von Blind­heit, hoch­gra­di­ger Seh­be­hin­de­rung oder Ge­hör­lo­sig­keit ist ent­spre­chend § 1 Abs. 5 LB­liGG durch einen Fest­stel­lungs­be­scheid im Schwer­be­hin­der­ten­recht nach § 152 Abs. 1 S. 1 SGB IX nach­zu­wei­sen.

Me­di­zi­ni­sche Vor­aus­set­zun­gen

Vor­über­ge­hen­de Stö­run­gen sind nicht zu be­rück­sich­ti­gen. Als vor­über­ge­hend gilt ein Zeit­raum von bis zu sechs Mo­na­ten.

Blind­heit
Blind ist, wem das Au­gen­licht voll­stän­dig fehlt.
Als blind gel­ten auch Per­so­nen, deren Seh­schär­fe auf kei­nem Auge und auch nicht bei beid­äu­gi­ger Prü­fung mehr als 1/50 be­trägt oder bei denen damit nicht er­fass­te Stö­run­gen des Seh­ver­mö­gens von einem sol­chen Schwe­re­grad vor­lie­gen, dass sie der oben ge­nann­ten Be­ein­träch­ti­gung der Seh­schär­fe gleich zu ach­ten sind.

Hoch­gra­di­ge Seh­be­hin­de­rung                            
Hoch­gra­dig in sei­ner Seh­fä­hig­keit be­hin­dert sind die Per­so­nen, deren Seh­schär­fe auf kei­nem Auge und auch nicht bei beid­äu­gi­ger Prü­fung mehr als 1/20 be­trägt oder wenn an­de­re hin­sicht­lich des Schwe­re­gra­des gleich zu ach­ten­de Stö­run­gen der Seh­funk­ti­on vor­lie­gen. Dies ist der Fall, wenn die Ein­schrän­kung des Seh­ver­mö­gens einen Grad der Be­hin­de­rung (GdB) von 100 be­dingt und noch keine Blind­heit vor­liegt.

Ge­hör­lo­sig­keit
Ge­hör­los sind Per­so­nen, mit an­ge­bo­re­ner oder bis zum 7. Le­bens­jahr er­wor­be­ner Taub­heit oder an Taub­heit gren­zen­der Schwer­hö­rig­keit, so­weit der Grad der Be­hin­de­rung in­fol­ge schwe­rer Stö­run­gen des Sprach­er­werbs 100 be­trägt oder mit spä­ter er­wor­be­ner Taub­heit, wenn der Grad der Be­hin­de­rung al­lein in­fol­ge Taub­heit und mit der Taub­heit ein­her­ge­hen­der schwe­rer Sprach­stö­rung 100 be­trägt.

An­schrift pos­ta­lisch

Lan­des­ver­wal­tungs­amt
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06114 Halle (Saale)

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