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Ger­le­bog­ker Tei­che

Größe: 65,50 ha   
Land­kreis: Salz­land­kreis  
Co­die­rung: NSG0083___   
Ver­ord­nung:  AO v. 11.09.1967 (GBl. d. DDR Teil II.-(1967)95 v. 19.10.1967, S.697) in der Fas­sung v. 01.01.1997 (GVBl. LSA.- 8(1997)1 v. 02.01.1997, S. 2 - Rechts­be­rei­ni­gungs­ge­setz)
Karte - © LVerm­Geo LSA Gen.-Nr.: 10008 (www.lverm­geo.sachsen-​anhalt.de

Schutz­ziel

Er­hal­tung einer ver­lan­den­den Teich­land­schaft; Schutz der ty­pi­schen Tier- und Pflan­zen­ar­ten sowie deren Le­bens­ge­mein­schaf­ten; Si­che­rung der Ge­wäs­ser für ras­ten­de Was­ser­vo­gel­ar­ten. 

Lage

Die Ger­le­bog­ker Tei­che lie­gen ca. 9 km süd­öst­lich von Bern­burg.

Be­schrei­bung des Ge­län­des

Zum NSG (65-70 m ü. NN) ge­hö­ren der ver­schilf­te Teil des gro­ßen Wien­dor­fer Tei­ches, der Cör­mig­ker Teich und der Drei­sel­teich mit an­gren­zen­den Grünland-​, Acker-​und Suk­zes­si­ons­flä­chen.
Diese Seen ent­stan­den durch das Ein­bre­chen von Braun­koh­len­tief­bau­fel­der. In der Folge bil­de­ten sich an der Ober­flä­che was­ser­ge­füll­te Sen­ken.

Ve­ge­ta­ti­on

Die Tei­che sind 1-2 m tief und nähr­stoff­reich. Auf­grund des hohen Salz­ge­hal­tes sie­deln hier ha­lo­phi­le Feucht­wie­sen - und Röh­richt­ar­ten. Dazu ge­hö­ren: Salz­bun­ge (Sa­mo­lus va­ler­an­di), Erd­beer­klee (Trifo­li­um fra­gi­fer­um), Salz­schwa­den (Puc­ci­nel­lia di­stans), Strand­sim­se (Bol­bo­schoe­nus ma­ri­ti­mus) und Salz-​Teichsimse (Schoen­o­ple­c­tus ta­ber­nae­mon­ta­ni). In der Ver­lan­dungs­zo­ne do­mi­nie­ren Schilf­röh­rich­te (Phrag­mi­te­tum aus­tra­lis) in der Aus­bil­dung mit Bit­ter­sü­ßem Nacht­schat­ten (So­la­num dul­ca­ma­ra).
Auf den zum größ­ten Teil of­fe­nen Was­ser­flä­chen kom­men Laich­kraut­ge­sell­schaf­ten vor.
Das Auf­tre­ten der Hornblatt-​ Ge­sell­schaft (Ce­ra­to­phyl­le­tum de­mer­si) weist auf die hohe Tro­phie der Ge­wäs­ser hin. Wei­te­re salz­ver­träg­li­che Ge­sell­schaf­ten sind die Chara foetida-​ Ge­sell­schaft und die Kamm­laich­kraut -​Gesellschaft (Po­ta­mo­ge­to­ne­tum pec­ti­na­ti).

Fauna

Das NSG hat große Be­deu­tung als Brut-, Rast-, Überwinterungs-​ und Nah­rungs­ge­biet für viele Vo­gel­ar­ten. Be­son­ders nen­nens­wer­te Brut­vo­gel­ar­ten sind:•Rot­hal­stau­cher (Po­di­ceps gri­se­ge­na), •Klei­nes Sumpf­huhn (Porza­na parva), •Grau­gans (Anser anser), •Knä­k­ente (Anas quer­que­du­la), •Rei­her­en­te (Aythya fu­li­gu­la), •Löf­fel­en­te (Anas cly­pea­ta), •Große Rohr­dom­mel (Botau­rus stel­la­ris), •Rohr­wei­he (Cir­cus ae­ru­gi­nosus), •Rohr­schwirl (Lo­cu­stel­la lu­sci­nio­ides), •Schilf-​ und Dros­sel­rohr­sän­ger (Acroce­pha­lus schoe­no­bae­nus, A. arun­di­naceus), •Bartmei­se (Panu­rus biar­mi­cus) und •Beu­telmei­se (Remiz pen­du­li­nus).

Die Ger­le­bog­ker Tei­che haben auch Be­deu­tung für fol­gen­de durch­zie­hen­de Vo­gel­ar­ten:•Pur­pur­rei­her, (Ardea pur­pu­rea) •Sil­ber­rei­her (Egret­ta alba), •Re­gen­brach­vo­gel (Nu­me­ni­us phaeo­pus), •Teich­was­ser­läu­fer (Trin­ga sta­gna­ti­lis), •Sumpf­läu­fer (Li­mi­co­la fal­ci­nel­lus) und •Weiß­flü­gel­see­schwal­be (Ch­li­do­ni­as leu­cop­te­rus).

Fisch­ad­ler (Pan­di­on haliaëtus) und zu­neh­mend auch Kor­mo­ra­ne (Phala­cro­co­rax carbo) über­som­mern an den Ger­le­bog­ker Tei­chen.

Zu­stand des Ge­bie­tes und Er­hal­tungs­maß­nah­men

Der Zu­stand des NSG ist be­frie­di­gend. An­thro­po­ge­ne Ein­flüs­se be­ein­träch­ti­gen das Ge­biet. Ent­spre­chen­de Maß­nah­men soll­ten zur Ver­mei­dung von Stö­run­gen ein­ge­lei­tet wer­den.